Mehrfamilienhaus in der Fertigbauweise 24.02.2022
Die Fertigbauweise ist längst nicht mehr nur dem kleinen Einfamilienhaus im Grünen vorbehalten: Immer mehr größere Bauprojekte werden als Fertighaus konzipiert und errichtet. Besonders Mehrfamilienhäuser sind hierbei beliebt, da sich die Vorteile der Fertigbauweise hier besonders stark und lange auswirken. Ein Überblick über die Fertigbauweise bei Mehrfamilienhäusern mit den sich ergebenden Besonderheiten und worin die Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Kosten liegen.
Moderne Fertigbauweise: In wenigen Tagen zum Mehrfamilienhaus
er moderne Fertigbau folgt einem bestimmten Arbeitsprinzip: Auf einem bestehenden Fundament wird eine Immobilie durch die Verwendung vorgefertigter Bauelemente, üblicherweise Paneele mit einem Flächenmaß von mehreren Metern, zusammengebaut. Bei idealer Ausführung werden die manuellen Arbeiten insbesondere im Hinblick auf die Fertigung vor Ort auf ein Minimum beschränkt, sodass das Bauen selbst nur wenige Tage benötigt - auch bei einem Mehrfamilienhaus. Die Besonderheit gegenüber einem Einfamilienhaus liegt hier im Skalierungseffekt: Angenommen die Bauzeit eines Mehrfamilienhauses dauert doppelt so lange wie der eines Einfamilienhauses und der Bau eines Massivhauses zehnmal länger als der eines Fertighauses - dann spart man beim Mehrfamilienhaus die doppelte Zeit – in der Praxis sogar noch mehr:
Vorfertigung: Günstiger und geringere Baugruppendiversität
Eine weitere Besonderheit bei einem Einfamilienhaus ist, dass mehr Baugruppen wieder verwendet bzw. in mehrfacher Ausführung vorkommen als bei einem Einfamilienhaus. Das reduziert den Planungs- und Konstruktionsaufwand und hat Vorteile in der Fertigung, der Logistik und bei der Montage - woraus am Ende niedrigere Kosten pro Bauelement resultieren. Insgesamt sind die Kosten natürlich dennoch höher als bei einem Einfamilienhaus:
Mehrfamilienhäuser haben Kostenvorteile
Ein Mehrfamilienhaus hat, ganz unabhängig von der Bauweise, schon vom Prinzip her einige Kostenvorteile. Dazu zählt beispielsweise der organisatorische Aufwand im Vergleich zu mehreren Einfamilienhäusern, würde man die gleichen Bewohner betrachten: Das Grundstück fällt kleiner aus, die Verträge laufen auf einen statt mehrere Anschlüsse, es gibt nur eine statt mehrerer Heizungssysteme und vieles mehr. All das resultiert in einmaligen und laufenden Kostenvorteilen, beispielsweise durch eine effizientere Flächenausnutzung. Der Größte Anteil daran hat allerdings die höhere Energieeffizienz, angelehnt an die Bergmannsche Regel: Das günstigere Verhältnis von Oberfläche zu Volumen eines Mehrfamilienhauses hat zur Folge, dass der Wärmeverlust pro Volumeneinheit geringer ausfällt.
Soziale Besonderheiten: Das Mehrfamilienhaus als Kitt für die Sozialstruktur
Schon im Namen steckt es drin: Ein Haus für mehrere Familien fördert das Zusammenleben alleine schon durch die räumliche Nähe, die es bereitstellt. Die Familien, egal ob mehrere Generationen desselben Stammbaums, Familien verschiedener Nationalitäten oder unterschiedliche Einkommensverhältnisse, sind praktisch dazu "gezwungen", sozial miteinander zu interagieren. Daraus können Vor- aber auch Nachteile folgen, vor allem abhängig davon, wie gut die einzelnen Parteien sich untereinander verstehen. In jedem Fall jedoch verhindert es beispielsweise die Vereinsamung.
Fazit: Mehrfamilienhäuser haben viele Besonderheiten
Ein Mehrfamilienhaus in Fertigbauweise bringt viele Besonderheiten mit sich, die meisten davon können als Vorteile gegenüber alternativen Bauweisen oder beispielsweise einem Einfamilienhaus gesehen werden. Primär fällt die kurze Bauzeit gegenüber der Massivhausbauweise auf. Auch die geringeren Investitionskosten pro Wohneinheit, die bessere Flächennutzung und Skalierungseffekte bei Heizung, Energieeffizienz sowie der soziale Zusammenhalt sind weitere Vorteile, die dazu führen, dass Mehrfamilienhäuser in Fertigbauweise auch in Zukunft ein beliebtes Wohn- und Investitionsobjekt darstellen.