Ausbauhaus
Das Ausbauhaus - für alle, die mitbauen möchten
Ein Ausbauhaus wird auch Mitbauhaus genannt. Ein Ausbauhaus ist nichts anderes als ein Fertighaus. Anders als beim Fertighaus wird der Innenausbau seinem Namen entsprechend ganz oder teilweise vom Bauherrn in Eigenleistung übernommen. Gesetzliche Vorschriften darüber, welche Leistungen ein Hersteller bei einem Ausbauhaus übernimmt, gibt es nicht. Insoweit sind die Hersteller frei darin zu entscheiden, was sie unter einem Ausbauhaus verstehen und welche Leistungen sie bereit sind vertraglich zuzusichern.
Das Ausbauhaus - ein regendichtes und wärmegedämmtes Haus
Das Ausbauhaus wird ab Bodenplatte oder mit einem Ausbaukeller ab Oberkante Kellerdecke angeboten, auf die das Ausbauhaus gestellt wird. Aufgebaut werden alle Wände, eine fertiggestellte Dachuntersicht, ein eingedecktes Dach und ein Schornstein. Entsprechend der gesetzlichen Verordnungen der EnEV (Energieeinsparverordnung) müssen die Außenwände entsprechend wärmegedämmt werden. Außerdem muss die Fassade verputzt und verkleidet sein. Zu den Leistungen gehören regelmäßig auch der Einbau einer Haustüre mit Schließanlage, eine Terrassentüre, bei Bedarf eine Balkontüre sowie montierte Fenster einschließlich Rollläden oder Schlagläden. Auch die Rohre für Wasser- und Abwasseranschlüsse und gegebenenfalls für den Gasanschluss werden vormontiert. Abhängig vom jeweiligen Hersteller und vom Wunsch des Kunden können auch die Leerrohre für die elektrischen Leitungen bereits angelegt sein. Sofern es sich um ein mehrgeschossiges Ausbauhaus handelt, gehören auch der Einbau einer begehbaren Geschossdecke sowie die zum oberen Geschoss führende Treppe mit Geländer zum Lieferumfang. Das gilt auch für einen Balkon, der ebenfalls mit einem Geländer ausgestattet und über einen Wasserabfluss verfügen muss. Insgesamt werden Ausbauhäuser vom Hersteller als regendichtes und wärmegedämmtes Haus übergeben.
Jetzt beginnt die Eigenleistung - Ausbaustufen eines Ausbauhauses
Um die Eigenleistung des Bauherrn zu unterstützen, bieten Hersteller von Ausbauhäusern verschiedene Ausbaustufen an, beispielsweise für den Einbau von Heizungsanlagen, den Einbau sanitärer Anlagen oder für die Elektro-Installation. Der Vorteil der Ausbaupakete besteht darin, dass nur die für die Eigenleistung benötigten Materialien abgenommen und bezahlt werden müssen. Zum Lieferumfang eines Ausbaupaketes gehören neben den Materialien auch eine Arbeitsanleitung oder ein Handbuch. Der Bauherr ist nicht zur Abnahme verpflichtet. Stattdessen kann er alle für die Eigenleistung benötigten Materialien im Baumarkt oder im Fachhandel einkaufen. Seriöse Anbieter von Ausbauhäusern bieten eigene Service-Hotlines an, über die Bauherren fachlichen Rat einholen oder Hilfe durch einen Montageservice anfordern können.
Die bautechnischen Unterschiede zwischen Fertighaus, Ausbauhaus und Holzhaus
Ausbauhäuser sind Fertighäuser mit einer hohen Eigenleistung. Die Bandbreite von Fertighäusern reicht von einem Fertighaus, bei dem der Innenausbau wahlweise in Eigenleistung vorgenommen werden kann bis zum Fertighaus, das schlüsselfertig übergeben wird. Die Einzelteile eines Ausbauhauses werden ebenso wie die von Fertighäusern maschinell vorgefertigt. Der Unterschied zwischen in Eigenleistung erbauten Ausbauhäusern und einem Fertighaus ohne Eigenleistung macht sich vor allem im Preis bemerkbar, der beim Fertighaus deutlich über dem des Ausbauhauses liegt.
Das Ausbauhaus gibt es auch als Holzhaus. Anders als man vielleicht vermuten mag, werden beim Holzhaus die großformatigen Bauteile mit computergesteuerten Maschinen in großen Fabrikhallen vorgefertigt, sodass das Holzhaus innerhalb einer Woche auf der Baustelle zu einer kompletten Haushülle montiert werden kann. Die Geschwindigkeit des Innenausbaus ist indes abhängig von der Quantität der Eigenleistung. Das Holzhaus gibt es auch als Bausatzhaus, bei dem es sich um die preiswerteste Variante handelt. Hier übernimmt der Bauherr nicht nur den Innenausbau, sondern "mauert" das ganze Haus in Eigenleistung hoch. Übertragen auf das Holzhaus bedeutet Hochmauern, dass die als Bausatz angelieferten Balken und Bohlen in Eigenleistung aufeinander geschichtet und zusammengesteckt werden. Ob Fertighaus, Ausbauhaus oder Holzhaus - sie alle müssen die Vorgaben der Vorgaben der EnEV erfüllen, die unter anderem eine absolute Luftdichtheit der Gebäudehülle vorschreibt.
Am Ende steht die Bauabnahme
Unabhängig davon, ob es sich um ein Ausbauhaus, ein Fertighaus oder um ein Holzhaus handelt, am Ende der Bauzeit steht die Bauabnahme, die vom zuständigen Bauordnungsamt vorgenommen wird. Dabei wird die Erfüllung der gesetzlichen Bauvorschriften sehr sorgfältig überprüft. Schon kleinste Unstimmigkeiten können dazu führen, dass die Bauabnahme verweigert wird. Die in einem Ausbauhaus, Holzhaus oder Fertighaus eingebauten Installationen müssen zuvor zwingend von einem für das jeweilige Gewerk zuständigen Meisterbetrieb abgenommen worden sein, während in den Ausbaupaketen der Hersteller die Prüfarbeiten im Kaufpreis enthalten sind.