Hausbaukosten
Hausbaukosten - welche Kosten beim Hausbau maßgeblich sind
Die Hausbaukosten müssen lange vor dem eigentlichen Baubeginn ermittelt werden. Sie entscheiden darüber, ob und in welchem Rahmen der Bau eines Hauses durch Eigenkapital und durch Fremdfinanzierung realisierbar ist. Das ist umso wichtiger vor dem Hintergrund, dass eine Nachfinanzierung durch einen zusätzlichen Baukredit vermieden werden sollte, die aufgrund höherer Zinsen die Hausbaukosten unnötig in die Höhe treiben kann.
Die Hausbaukosten im Detail
Beim Bau eines Hauses sind die insgesamt sehr umfassenden Gesamtkosten nicht zu unterschätzen, bei denen so mancher Bauherr die Übersicht verliert.
(1) Planung und Finanzierung
Zu den Hausbaukosten gehören zunächst einmal die Kosten für eine vernünftige Planung. In einem weiteren Punkt muss die Finanzierung durchgerechnet werden. Dabei kommt es darauf an, dass ein finanzielles Polster einkalkuliert wird, das ausreichend Spielraum lässt für unvorhergesehene Ereignisse oder auch für Sonderwünsche in Bezug auf die Ausstattung. Zur Planung gehören auch die Kosten für den Architekten sowie für mögliche Ingenieursleistungen, die rund 10 bis 15 Prozent der Bauleistung ausmachen.
(2) Grundstückserwerb, Steuern und Erschließung des Grundstücks
Bevor ein Haus gebaut werden kann, bedarf es eines Grundstücks, wobei die Kosten für ein Grundstück abhängig sind von der Lage, der Infrastruktur und der jeweiligen Region. Im Zusammenhang mit dem Grundstück werden die ersten Steuern fällig. Das gilt für die Grunderwerbsteuer, die Sache der Länder ist, sodass der Steuersatz nicht einheitlich geregelt ist. Neben der Grunderwerbsteuer gibt es die Grundsteuer, deren Höhe sich an der Größe eines Grundstücks orientiert. Sie wird dafür gezahlt, dass der Bauplatz bebaut werden darf, und ist jährlich zu zahlen. Weitere Steuern fallen für die Abfallentsorgung, für die Straßenreinigung und für die Stadtentwässerung an. Fehlen auf dem Grundstück Anschlüsse für Strom, Wasser und die Kanalisation, kommen auch diese Erschließungskosten zu den Hausbaukosten hinzu.
(3) Baugenehmigung und Kaufvertrag
Für den Kauf eines Hauses wird ein Notar benötigt, der den Kaufvertrag beurkundet und dessen Kosten sich auf rund 1,5 Prozent des Kaufpreises belaufen, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Neben der Beurkundung veranlasst er auch den Eintrag in das Grundbuch, der den Käufer zum Eigentümer der Immobilie macht. Bei einer Finanzierung muss außerdem für den Geldgeber eine Grundschuld ins Grundbuch eingetragen werden. Wer selbst Bauherr ist, bedarf einer Baugenehmigung, was mit der Gemeinde zu klären ist. Ein Bebauungsplan kann auf dem Bauamt eingesehen werden, der Aufschluss gibt über das Wo und Wie der Bebauung. Auch das kostet Geld und wird mit rund 0,5 Prozent der Hausbaukosten beziffert.
(4) Für den Hausbau erforderliche Versicherungen
Drei Versicherungsarten sind besonders wichtig, wobei es noch weitere Möglichkeiten gibt. Dazu gehören die Bauleistungsversicherung, die Bauherrenhaftpflichtversicherung und die Wohngebäudeversicherung. Die Bauleistungsversicherung schützt vor unvorhergesehenen Sachschäden in der Bauphase, während die Bauherrenhaftpflichtversicherung den Bauherrn gegen Schäden durch Dritte versichert. Die Wohngebäudeversicherung versichert gegen alle Schäden, die am Haus entstehen können.
(5) Die Hausbaukosten mit allen Nebenkosten
Zu den Hausbaukosten gehören die eigentlichen Kosten für das Bauvorhaben, die auf den Quadratmeter oder auf den Kubikmeter umgerechnet werden. Allgemeingültige Werte gibt es nicht, da diese Kosten von der Lage und der Ausstattung des Hauses abhängig sind. Wichtige Faktoren bei der Ausstattung des Hauses sind die Heizungsanlage, die Fenster und Türen, Bodenbeläge, Wasserinstallationen, Sanitäranlagen, die Kücheneinrichtung, Wandgestaltung und vieles andere mehr. Vergessen werden oftmals die Kosten für die Außenanlagen, für die Terrasse, die Garage, die Bepflanzung und eine Grundstücksbegrenzung.
Diese Auflistung zeigt, dass es wichtig ist, die Hausbaukosten zu kennen und sehr sorgfältig durchzukalkulieren, noch bevor überhaupt ein Spatenstich erfolgt. Eine Gefahr der Fehlkalkulation bergen auch Eigenleistungen, mit denen die tatsächlichen Hausbaukosten schnell herunter gerechnet werden. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Eigenleistung ein hohes Maß an Zeit und Organisationstalent erfordert. Schnell kann es zu baulichen Verzögerungen kommen, die die Hausbaukosten rasant in die Höhe treiben können, was sich wiederum auf die Finanzierung auswirkt. Wer Helfer hat, muss auch deren Leistung am Bau versichern und baut auf andere, deren Zuverlässigkeit nicht garantiert ist, sodass sich Eigenleistung nicht immer kostenreduzierend auswirkt.
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